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Tiergestützte Pädagoogik

 

 

 

Seit über 30 Jahren ist der Einsatz von Tieren fester Bestandteil des Unterrichts an unserer Schule. Die Gestaltung des Unterrichts nach Prinzipien der tiergestützten Pädagogik beinhaltet alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz von Tieren positive Auswirkungen auf das Erleben und das Verhalten unserer Schüler*innen intendiert werden. Zusätzlich werden
verschiedene Techniken aus den Bereichen der Interaktion und Kommunikation, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.
Im Laufe der Jahre haben Ziegen, Schafe, Hühner, Gänse, Hunde, Pferde, Meerschweinchen, Schildkröten und Fische die Lehrer*innen bei der Förderung der Schüler*innen unterstützt. Aktuell „arbeiten“ an unserer Schule Hasen und Hühner als tierische Helfer im Unterricht in unterschiedlichen Klassen.


Unsere Hasen, eigentlich Kaninchen, an unserer Schule gehören zur Rasse „Deutscher Widder“, einer robusten Kleintierrasse, die besonders flauschig und zutraulich ist. Die große Physis der Tiere (6-7kg) vermittelt den Schüler*innen Sicherheit im Umgang mit ihnen. Die Legehennen wurden im Rahmen des städtischen Projektes "Schulhühner" von einem Essener Landwirt gespendet. Zudem
ermöglichte er uns die Zusammenarbeit mit einem Paten, der uns hinsichtlich Haltung und Pflege unterstützt. Des Weiteren besteht eine Kooperation mit einem angrenzenden Supermarkt, der uns täglich mit Grünabfällen zwecks Futterversorgung unterstützt. In der Gestalteten Freizeit haben die Schüler*innen die Möglichkeit, in Begleitung eines Erwachsenen die Tiere zu beobachten, zu
streicheln und zu füttern. Sechs Klassen unterschiedlicher Altersstufen bieten der tägliche Kontakt zu den Hasen und
Hühnern, ihre Versorgung und die Pflege und Unterhaltung des Stallgebäudes, des Geheges und der Ausläufe unterschiedlichste Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten und ermöglichen authentische Arbeitserfahrungen. Im direkten Umgang mit den Hühnern und Hasen erleben die Schüler*innen, die Tiere entsprechend ihrer Bedürfnisse zu pflegen. Darüber hinaus lernen sie im Zusammenhang
mit projektorientierten Unterrichtseinheiten die Produktion von Eiern am konkreten Lerngegenstand kennen. Die Versorgung der Tiere bietet authentische Arbeitsfelder, in denen sich die Notwendigkeit der Arbeiten für die Schüler*innen sozusagen „selbst erklärt“, und die Konsequenzen eigenen Verhaltens unmittelbar erfahrbar werden.

Auf basal-sinnlicher Ebene erfahren insbesondere Schüler*innen mit Schwerstbehinderung ungewohnte Eindrücke (Geräusche, Gerüche, Wettereinflüsse, taktile Erfahrungen mit Fell, Heu, Stroh usw.). Sie können mit den Tieren auf verschiedene Weise Kontakt aufnehmen (beobachten, hören, riechen, streicheln, füttern usw.). Der Umgang mit den Tieren wirkt beziehungsstabilisierend
und fördert Regelakzeptanz, Selbstkontrolle, Empathie, Vertrauen, Selbstwertgefühl und soziale Kompetenz. Außerdem werden Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und Kontinuität als unabdingbare Voraussetzungen bei der Haltung von Tieren gefordert und gefördert. Die Verknüpfung mit Bewegungsförderung bietet die Chance, die Kinder und Jugendlichen für körperliche Aktivitäten zu motivieren. Der kontinuierliche Umgang mit den Tieren über einen langen Zeitraum (Jahresrhythmus) ermöglicht
den Schüler*innen die konkrete Auseinandersetzung mit biologischen Themen wie Unterschiede und Ähnlichkeiten verschiedener Tierarten, Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Tier, Fortpflanzung, Eierlegen, Trächtigkeit, Geburt, Krankheit und Tod. Die Verknüpfung mit Umweltbildung bietet das Potential, bei den Schüler*innen Umweltbewusstsein aufzubauen und sie
zu nachhaltigem Handeln anzuleiten.